
Vorwort Joseph S. Blatter:
Was wäre ein Traum ohne Träumer?
Ich gestehe: Auch ich bin manchmal ein Träumer. Aber ein Träumer, dem die Realität nicht abhanden gekommen ist. Doch wenn die realen, alltäglichen, oft aufreibenden Aufgaben und Geschäfte die Oberhand zu gewinnen drohen, greife ich zurück auf einen Traum, den ich schon als Kind geträumt, und seither nie aus den Augen verloren habe: Der Traum von einer Welt, in welcher der Zukunftsglaube unserer Kinder einen Platz haben darf, in der man durch harten aber fairen Einsatz seinen Zielen ein Stück näher kommt, und einer Welt, in der die Hoffnung auf eine faire Chance niemals stirbt.
Das ist letztlich auch eine wichtige Absicht der FIFA, einer Organisation, die sich für ein Spiel einsetzt, das wie kein anderes die Macht in sich trägt, völlig unterschiedliche Kulturen, Nationen und Völker in einem gemeinsamen Traum zu vereinen. Zudem ist die FIFA der Garant dafür, dass auch in einer Fussballwelt, in der vordergründig materielle Werte eine wichtige Rolle spielen, jedoch der Völker verbindende Traum von Fairness, Fairplay, Teamgeist, Fantasie, Kampfgeist, Glaube an den Sieg des Guten trotz allem – oder gerade wegen allem – weiter geträumt werden kann.
Fussball ist wie das Spiel des Lebens, in dem die ganz persönlichen aber auch die universellen Träume nur wahr werden können, wenn sie jemand träumt.
Jeder Traum ist also eine Hoffnung mehr auf dieser Welt. Hoffnung aber braucht Symbole. Die Skulptur von Stephan Schmidlin, die er zum 100. Geburtstag der FIFA realisiert hat, ist ein solches Symbol, das positiven Träumen geballte Kraft und Aufschwung gewährt. Auf der Spitze der Pyramide berühmter Fussballer stehen zwei Kinder, ein Junge und ein Mädchen, welche die Weltkugel in ihren Händen halten. Da fragt man sich unwillkürlich: Was trägt unsere Welt letztlich? Ich bin mir sicher: Es sind die Träume unserer Kinder, die die Welt zusammen halten. Das mag pathetisch klingen, ist aber deshalb nicht weniger wahr.
In diesem Sinne wünsche ich allen, die dieses Buch betrachten und lesen, den Mut zu ihren Kindheitsträumen zu stehen. Wir alle haben einen Traum, lasst ihn uns gemeinsam träumen!
Joseph. S. Blatter
Präsident FIFA

Stephan Schmidlin mit FIFA-Präsident Joseph S. Blatter